Fürstliche Herrschaft
Zu den ältesten Zeugen einer kleinen Herrschaft Lenzkirch zählt die Ruine "Urach", am Westausgang des Hauptortes an der B 315 Richtung Saig-Titisee, oberhalb des beheizten Freischwimmbades gelegen.
1296 ging die Herrschaft Lenzkirch durch den Kauf an die Grafen von Lupfen und jene von Blumegg. Ritter Konrad, der letzte Blumegger, starb 1313. 1491 erwarben dann die Grafen - später Fürsten - von Fürstenberg die Herrschaft und blieben Landesherren bis zur Errichtung des Rheinbundes unter Napoleon (12.07.1806) und die Schaffung des Großherzogtums Baden. Die Fürsten zu Fürstenberg sind heute noch als Standesherrschaft mit die größten Grundstücksbesitzer der Region.
Die reizvolle Landschaft zwischen dem "Schluchsee" und dem 1100 Meter hohen "Pflumberg" im Süden, dem "Windgfällweiher" und "Feldberg (1493 Meter) im Westen und dem "Titisee", sowie dem fast 1200 Meter hohen "Hochfirst" im Norden, wird von zwei landschaftlich einmalig schönen Tälern, dem "Haslach"- und "Ursee"-Tal durchzogen. Haslach und Gutach vereinigen sich an der östlichen Gemarkungsgrenze zur "Wutach". Urseetal und Wutachschlucht sind weit bekannte und beachtete Naturschutzgebiete mit seltener Flora.
Es gibt nicht mehr viele alte Häuser im Städtchen. Die Brände haben bei den früheren Holzkonstruktionen leichte Vernichtungsarbeit gehabt. Was später gebaut wurde, lehnt sich an die Behäbigkeit der Bauernhäuser an, hat aber doch mehr städtischen Charakter. Auffallend sind die "Zwei-Giebel-Häuser", die oft zwei Familien und ihre Betriebe beherbergen. Die Pfarrkirche ist St. Nikolaus geweiht und hat ein schönes Jugendstil-Fenster, das den Heiligen bei seiner Kirche zeigt, umgeben von Gläubigen in der Tracht ihrer Heimat.
Auch die evangelische Kirchengemeinde hat seit 1942 ein schmuckes Kirchlein, das mit seinen guten Proportionen dem Südosthang einen neuen Akzent gesetzt hat und auch durch seine kulturellen Veranstaltungen das Leben des Städtchens bereichert.
Die Schwendekapelle St. Cyriak, wohl das älteste Kirchlein der näheren Umgebung, war lange Ziel der Flurprozessionen von Lenzkirch aus und wird heute noch seiner schönen Lage und seiner bäuerlich-bunten Ausstattung wegen oft besucht.
Die barocke Eulogiuskapelle, heute Friedhofskapelle, ist sicher älter als die Jahreszahl 1684, die an ihr zu finden ist.
Seit 1975 besteht mit der französischen Gemeinde Jugon-les-Lacs (Bretagne) eine Partnerschaft.