Gründung seitens des Klosters
Seit dem Beginn des zwölften Jahrhunderts (1149) soll der Ort Saig, heute ein Teil der Gemeinde Lenzkirch, am Fuße des Hochfirstes bestehen. Es soll eine Gründung des Klosters Allerheiligen von Schaffhausen sein.
Saig war unter den Fürstenbergern dem Amt Lenzkirch zugeteilt. Dies galt bis ins Jahr 1806. Der Ort war daher mit dem Geschick von Lenzkirch eng verbunden.
Der Ortsname Saig wird vielfach gedeutet. Da die älteste überlieferte Form "Seegga" oder "Saegge" lautet und bald auch die Formen "Saigen" und "Seig" auftauchten, nutze man beide Formen für Erklärungsversuche.
Die wahrscheinlichste Herkunftserklärung, so Kurt Hodapp in seiner Ortschronik, ergibt sich aus einem Wortstamm, der im Mittelhochdeutschen beide Formen umfaßt: saige, sege gleich Senkung, Neigung.
Daraus deutet man Saig: "Siedlung am geneigten, eingeschlagenen Berghang". Mühlingen bedeutet "Bei den Mühlen".
Sehr früh zog der Fremden-verkehr in Saig ein. Bereits 1889 wird bestätigt, dass Saig seit 15 Jahren ein sehr besuchter Luftkurort geworden ist. Eine köstliche Aussicht bot sich - und bietet sich - vom Hochfirstturm. Er wurde 1889 fertiggestellt.
Wallfahrtsort war Saig bis Ende des 18. Jahrhunderts. Die heutige Kirche mit Sakristei und Turm ist im Jahre 1412, die Johanneskapelle zwei Jahre zuvor und der Ölberg 1768 erbaut worden. Bei der Zerstörung durch die Franzosen 1713 blieben Turm und Chor unbeschädigt. Die Johanneskapelle fiel 1900 einem Großbrand zum Opfer und wurde wieder aufgebaut.